- Advertisement -

{Werbung} Ganz im Zeichen der amerikanischen Erdnussindustrie stand diese unfassbare Reise in die USA, über die ich dir heute berichten möchte. Ich konnte es gar nicht fassen, als ich die Einladung des American Peanut Council in diesem Sommer im Email-Postkasten hatte.

Am Ende war es eine Reise, auf der ich unfassbar viel über die amerikanische Erdnussindustrie erfahren habe, zahlreiche Fabriken und Produktionsstätten besuchen durfte und –  das war zweifelsfrei der spektakulärste Teil der Reise –  zum  gemeinsamen Frühstück mit dem 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Mr. President Jimmy Carter, eingeladen war. Wann hat man schon mal die Gelegenheit einem amerikanischen Präsidenten die Hand zu schütteln und mit ihm zu frühstücken.

American Peanut Council? Wer oder was ist das?

Diese Frage hat mir bisher jeder gestellt. Das American Peanut Council (APC) (Seite auf deutsch) ist ein Zusammenschluss der amerikanischen Erdnussindustrie, also eine Handelsvereinigung, die die Interessen der Erdnussindustrie vertritt. Die USA sind das drittgrößte Erdnussanbaugebiet der Welt, neben China und Indien.

Buying Point
Buying Point

Hierbei geht es vom einfachen Arbeiter bis hin zum Handel, dem Marketing und der Forschung in diesem Bereich. Sitz des APC ist Washington, die europäische Dependenz hat ihren Sitz in London. Dieses APC hatte nun einige Blogger aus Europa, sprich England, Niederlande und Deutschland eingeladen, um gemeinsam mit zahlreichen Leuten aus den USA, die beruflich mit der Erdnussindustrie zu tun haben, an einer Peanut Tour teilzunehmen. Wir haben uns hier dieser Tour quasi angeschlossen, wurden aber extern betreut.

Chase Farms Market
Gäste der APC Tour

Treffen mit Präsident Jimmy Carter

Wie eingangs schon erwähnt, stand auch ein Frühstück mit Jimmy Carter, dem ehemaligen Präsidenten der USA auf der Tagesordnung. Die Älteren unter meiner Lesern werden es gewusst haben, Jimmy Carter war selber Erdnussbauer und zwar vor und nach seiner Präsidentschaft. Er ist also vermutlich der berühmteste Erdnussbauer auf diesem Planeten. Er lebt in Plains, wo er auch geboren wurde, einer Stadt die nur 700 Einwohner hat und in der sich seit seiner Präsidentschaft alles um ihn und die Erdnuss dreht. Sie sind dort nachvollziehbar wahnsinnig stolz, einen solch prominenten Bewohner zu haben. Zurecht wie ich finde, denn so wie er sich präsentiert hat, macht er einen sehr sympathischen Eindruck. Und nicht nur das, er ist trotz seines fortgeschrittenen Alters geistig top fit! Auch wenn er inzwischen einen Gehstock benötigt, war er für sein Alter erstaunlich gut unterwegs.

Every person that comes here and promotes peanuts and peanut butter, is a friend of mine

Nach einer kurzen Begrüßung wo er jedem die Hand geschüttelt und gefragt hat wo er denn herkommt, hat er vor dem Frühstück eine kurze Begrüßungsrede gehalten. Ein bezeichnender Satz war: „Every person that comes here and promotes peanuts and peanut butter, is a friend of mine“. Daran sieht man, dass er immer noch mit Herz und Seele mit dem Erdnussanbau verbunden ist.

Jimmy Carter Headquarter Plains
Die Wahlzentrale von Jimmy Carter

Während des Frühstücks und im Verlauf des Tages haben wir erfahren, dass er jeden Sonntag in der Baptisten Kirche von Plains predigt und auch einmal im Jahr beim „Carter Work Project“ für Habitat for Humanity mithilft. Darüber hinaus hält er noch Vorlesungen an der University of Atlanta!

Trolly Tour durch Plains
Trolly Tour durch Plains

Diese eine Stunde mit dem ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter war sehr beeindruckend. Was ich übrigens auch beeindruckend fand, war der Sicherheitsapparat rund um Jimmy Carter. Selbst beim Frühstück standen etwas Abseits Sicherheitsleute des Secret Service. Bei der anschließenden Trolly Tour durch Plains, wo uns zahlreiche mehr oder weniger geschichtsträchtige Stätten und Bauwerke gezeigt wurden, haben wir auch das Haus von Jimmy und Rosalynn Carter zumindest von außen sehen dürfen. Natürlich ist das riesige Grundstück umzäunt und vom Secret Service bewacht. Mir scheint, das Leben eines USA Präsidenten ist nach seiner aktiven Zeit immer noch sehr stark vom Protokoll bestimmt. Selbst seine Nichte, die die Tour durch Plains mit uns gemacht hat, merkte an, dass sie ihren Onkel besuchen kann, nachdem sie einen Termin bei seiner Sekretärin gemacht hat.

Souvenir Shop in Plains
Souvenir Shop in Plains

Ein Reise im Namen der Wissenschaft rund um die Erdnuss

Wie eingangs schon erwähnt, waren wir natürlich nicht nur zum Frühstück mit Jimmy Carter dort, sondern um mehr rund um die Erdnuss zu erfahren. Das ging vom Besuch einer Erdnussbutterfabrik bis hin zu den einzelnen Stationen des Erdnussanbaus und der Erdnussweiterverarbeitung. Darüber hinaus gab es einiges über die Forschung zum Thema zu erfahren.

Was sind Erdnüsse?

Das ist eine gute Frage und die Antwort darauf lautet: Hülsenfrüchte. Im Gegenteil zu den sonstigen Nüssen die man so kennt, wächst die Erdnuss nicht auf Bäumen, sondern unter der Erde, wie der Name schon verrät. Es handelt sich bei der Erdnusspflanze um eine ca. 45 cm hohe Pflanze mit ovalen grünen Blättern. Allerdings wächst die Pflanze nicht aus der Nuss, sondern die Nuss wächst erst viel später, nachdem sich die verblühten und befruchteten Stifte (so heißen die  Fruchtknoten) in die Erde graben. Vom Anpflanzen bis zur Ernte dauert ein Wachstumszyklus ca. 4-5 Monate.

Erdnusspflanze
Erdnussplanze nach dem Wenden während der Ernte

Wie findet die Erdnussernte statt?

Wir haben Chase Farms Market, ein Landwirtschaftsbetrieb in Oglethorpe besucht und durften quasi live sehen, wie die Ernte der Erdnüsse auf diesen schier unendlich großen Feldern der amerikanischen Erdnussbauern abläuft. Wenn etwa 70% der Erdnüsse reif sind, wird mit riesigen Traktoren durch den Boden gepflügt. Hierbei wird in einem Arbeitsschritt die Wurzel der Erdnusspflanze abgeschnitten, die Pflanze aus dem Boden gehoben, die Erde sachte abgeschüttelt und die gesamte Erdnusspflanze gewendet. Dort bleibt sie dann liegen um in der Sonne zu trocknen, denn der Feuchtegehalt muss verringert werden, um sie später zu lagern. Es war sehr beeindruckend, wie der Traktor dort durch den Boden gerauscht ist und in Windeseile die Pflanzen geerntet hat. Ich habe dann auch gleich mal eine frische Erdnuss probiert, die jedoch zu diesem Zeitpunkt noch weit weg von dem Geschmack der späteren Erdnuss war.

Buying Points – zertifizierte Lagerplätze

Im nächsten Schritt werden die Erdnüsse dann ebenfalls maschinell von der Pflanze getrennt in Trockenwagen zu zertifizierten Lagerplätzen verbracht. Durch die warme Gebläseluft die durch die Trockenwagen geblasen wird, trocknen die Erdnüsse weiter, bis sie am Ende 8-10% Restfeuchte haben.

Quatliätsbestimmung der Erdnüsse

Auf die Qualität der Erdnüsse kommt es an

Zum Schluss kommt es wie es bei Lebensmitteln auch sein sollte, auf die Qualität der Ware an. In den Buying Points oder Schälwerken werden zunächst Klassifizierungen der geernteten Erdnüsse vorgenommen, um festzulegen ob diese in der Schale bleiben oder ggfs. für die Weiterverarbeitung geschält werden. Alles in allem ein sehr aufwendiger und beeindruckender Prozess, an dem wir dort teilhaben durften.

Besuch einer Erdnussbutterfabrik

Eine weitere Station meiner Reise war der Besuch bei Tara Foods in Albany, einer Erdnussbutterfabrik. Hier durften wir leider keine Fotos machen, sodass ich den Besuch so zusammenfasse. Ich habe mir vorher überhaupt keine Gedanken gemacht wie es dort so aussehen oder zugehen würde, insofern war das ebenfalls super interessant.

Wir konnten miterleben wie Erdnüsse geröstet, gemahlen und mit weiteren Zutaten zu zahlreichen Sorten Erdnussbutter verarbeitet wurden. Wir haben uns durch alle bei Tara Food hergestellten Sorten durchprobiert und es ist erstaunlich, welche Unterschiede es gibt.

Wenn du übrigens mal Erdnussbutter kaufen gehst, solltest du immer darauf achten, dass dort 90% Erdnüsse enthalten sind. Sollte auf einem Glas das Siegel „USA Quality“ stehen, sind dort 90% enthalten! Nur weil auf dem Glas irgendetwas von USA steht, heißt das noch lange nicht, dass der Inhalt auch diesen Qualitätsansprüchen genügt! Also auf das Siegel achten.

Erdnüsse sind SUPER FOOD und gesund!

Neben dem Anbau und dem ganzen Drumherum dazu, beschäftigt sich auch insbesondere die Ernährungswissenschaft mit den Erdnüssen. In mehreren Vorträgen haben wir dann auch erfahren, dass ca. 10g Erdnüsse am Tag gesund sind. Erdnüsse enthalten ein hohes Maß an ungesättigten Fettsäuren (gesunde Fette), kein Cholesterin und der Verzehr beeinflusst so positiv vorbeugend Herz-Kreislauf Erkrankungen. Erdnüsse sind „Eiweißpakete“, die gesunde Fette und Nährstoffe wie Ballaststoffe, Kalium, Folsäure, Vitamin E, Thiamin und Magnesium enthalten.

Vortrag Erdnüsse

Fazit:

Es war eine unfassbar interessante und informative Reise, die selbstverständlich durch den Besuch beim ehemaligen US Präsidenten Jimmy Carter gekrönt wurde. Ich bedanke mich ganz herzlich für die top organisierte Reise des American Peanut Council, der auch sämtliche Kosten für die Reise übernommen hat. An der Reise ebenfalls teilgenommen haben, Florian (Elitepix (ein Teil der Fotos stammen von ihm)) Tina (Lecker & Co), Victoria (BestRecipesUK), Gabi (USA Kulinarisch), Sanne (Living the green life), Azmina (Azminanutrition), Ina (Ina isst), Elizabeth (Elizabeth’s Kitchen Diary), Emily (A mummy too), Michaela (herzelieb) und Marina (Moinmoje). Last but not least, many thanks to P. Archer, President of the APC for his great hospitality.

Mit Erdnüssen kann man übrigens auch perfekt grillen. Hier z.B. habe ich süßen Rosenkohl mit Erdnüssen und einem Steak zubereitet.

gerösteter Rosenkohl mit Dry Aged Club Steak

 

- Advertisement -

6 Kommentare

  1. Hi, der Bericht ist richtig klasse, trotz des Hinweises „Werbung“ habe ich nicht den Eindruck, was aufgeschwatzt zu bekommen. Und Bock auf Erdnüsse macht er wirklich.

  2. Hallo Olly
    Das ist ein sehr schöner informativer Bericht, tolle Bilder und noch den Präsidenten Jimmy Carter kennen lernen zu dürfen, einfach nur fantastisch vielen Dank
    Die Gründauer (Hessen) 👍🇺🇸🇩🇪

  3. Thanks Olly. It was our sincere pleasure to host you and all of the other bloggers. The tour was a lot of fun and we are so appreciative that you and the others took the time to come and learn about high quality American peanuts and peanut butter and our whole supply chain. Danke!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein