- Advertisement -

Unglaublich aber wahr, wir fahren zum „Jack“

Da bin ich nun wieder zu Hause und sitze hier am Rechner, noch völlig überwältigt was da in den letzten zwei Wochen so passiert ist. Meine Teamkollegen sind inzwischen auch wieder zu Hause, haben den Traum „BBQ Competition Tour America“ noch ein wenig länger erleben dürfen. In den vergangenen Wochen von der Vorbereitung über die Anreise bis zur Heimkehr und danach auch noch am Rechner über FB oder in unsere Whatsapp Gruppe mitfiebernd, habe ich die eine oder andere Gänsehaut bekommen und auch Träne verdrückt. Es war einfach überwältigend und ein ganz herausragendes Erlebnis.

Ich muss mich immer wieder dran erinnern wie es damals angefangen hat, beim Bier mit meinem Teamkollegen und Freund Thorsten von BBQPit.de zusammengesessen und darüber philosophiert, dass wir Lust hätten mal auf ner Grillmeisterschaft zu grillen. Teileweise ernsthaft darüber nachgedacht, teilweise herumgesponnen, was wäre wenn und überhaupt, mal was gewinnen bis hin zu wie geil es wohl in den USA sein muss, beim richtigen BBQ mit den Großen der Szene.

Der Rest ist Geschichte, plötzlich hieß es nach ersten Andeutungen für 2015, wir fahren zu den World Food Championships nach Florida und zum 27. Jack Daniel´s Worldchampionship invitational Barbecue nach Lynchburg/Tennessee. Ich hätte mir das noch x-tausendmal durchlesen können. Wie geil ist das bitte?! Wir dürfen in die USA mit den Großen der dortigen BBQ-Szene mitspielen?!

Was ist das „Jack“ und wie kommt man dort hin?!

Nur noch mal zum Verständnis es ist DAS „JACK“!, dort wo sich in jedem Jahr am 4. Oktoberwochenende die Weltelite des BBQ im beschaulichen Ort Lynchburg Tennessee trifft.

Jack Daniels Worldchampionchip

Und es ist deshalb die Weltelite, weil jedes US Team was dort teilnimmt, entweder eine Meisterschaft mit 50 oder mehr Teilnehmern gewonnen haben muss oder eine offizielle Meisterschaft der Bundesstaaten oder  Gewinner der bedeutendsten Meisterschaften in den USA wurde, wie z.B.:

Nicht zuletzt natürlich der Vorjahressieger des Jack!

Die nicht amerikanischen Teams, sprich eingeladenen internationalen Teams müssen sich grundsätzlich für das „Jack“ qualifizieren, so wie wir es getan haben. Es treten dort also das „Who is Who“ im Mutterland des BBQ an, um in den 4 KCBS Kategorien Chicken, Ribs, Pork und Brisket sowie Cooking from Homeland und Dessert, den jeweilgen Sieger bzw. Grand Champion zu ermitteln.

„Wir wollten Deutschland dort gut vertreten und vor allem nicht letzter werden“

Mal unter uns, ja wir haben insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nach einigen Verbesserungen ne echt geile Saison hingelegt und ja wir haben auch dieses mal wieder ein wenig herumgesponnen wie es wohl wäre dort etwas zu reißen, aber so richtig dran geglaubt haben wir nicht. Wir wollten Deutschland dort gut vertreten und vor allem nicht letzter werden, das war das Hauptziel und insbesondere im Vergleich mit den internationalen Teams gut abschneiden.

Werbung

Die Reise ins Mutterland des BBQ

Aber ich fange mal von vorn an. Die Reiseplanung hat schon einige Zeit in Anspruch genommen, es mussten ja schließlich 5 Wiesel und ein Gast reisetechnisch unter einen Hut gebracht werden. Darüber hinaus sind einige der Frauen zu einem späteren Zeitpunkt nachgekommen und insgesamt hatten auch nicht alle gleichzeitig Urlaub.  Nach wochenlanger Vorbereitung und Reiseplanungen, die insbesondere Thorsten, der schon einige USA Erfahrungen hatte, vorgenommen hat (Danke dafür!), war irgendwann der Tag X gekommen. Für Alex und mich hies das dann, am 22.10. von Düsseldorf nach Atlanta zu fliegen und von dort weiter nach Lynchburg direkt zum Jack zu fahren. Die anderen waren zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Tage dort und haben ihre Reise von Miami in Richtung Lynchburg begonnen. Die Vorbereitungen hatten vor Ort schon begonnen. Alex und ich sind dann um 09.00 Uhr morgens los, um gegen 13:30 in Atlanta zu landen. Nach dem die Formalien schnell erledigt waren, haben wir unseren reservierten Mietwagen abgeholt und sind zügig nach Lynchburg, wo die anderen schon warteten.

Acht Stunden, knapp 9000km und 7h Zeitverschiebung später, kamen wir unserem Ziel immer näher und wurden auch immer aufgeregter. Als wir dann endlich in Lynchburg angekommen waren trafen wir auf eine winzige Stadt in mitten vom nirgendwo. Zu gut Deutsch am Arsch der Welt, ein Kaff halt. Aber ein sehr schönes mit tollen Gebäuden im „Zentrum“ der 300 Selen Gemeinde die noch stark an Western und Wild West erinnern. Wahnsinns Atmospähre die wohl einmal im Jahr, wenn das „Jack“ ansteht ihren Höhepunkt erreicht.

eher bescheiden... :D

Den Wettkampfplatz erreicht, fanden wir bereits alles aufgebaut vor. Die US Team waren überwiegend mit ihren unfassbar großen Motorhomes (mit ausfahrbaren Seitenteilen), wie ich sie bisher nur aus der Formel 1 kannte, angereist. Viele dieser Teams verdienen ihr Geld mit BBQ, Saucen, Rubs, Restaurant und Competitions. Sie sind 340 Tage im Jahr auf Achse, da verwundert es am Ende kaum, dass sie ihr Haus spazieren fahren. Da sind wir in Europa noch weit von entfernt, aber die USA ist ja ein kleines bisschen Größer :-D.

Die Ganze Atmosphäre auf dem Platz war schon irgendwie genial und schwer in Worte zu fassen. Ich war ja ohnehin in der entsprechenden Stimmung und Erwartungshaltung, insofern wurden diese Eindrücke noch verstärkt.

Wie immer – und da unterscheidet sich so eine Veranstaltung dann wieder doch nicht so sehr von denen in Europa – ging es sehr familiär zu. Es sind ja alle für das gleiche  Ziel dort, nämlich ihr bestes BBQ abzugeben und besser zu sein als die Anderen. Gleichwohl hilft hier jeder jedem, wo er kann, jederzeit kann man irgendwo ein Bierchen trinken und etwas „klönen“. Und wenn mal was fehlt, helfen andere auch gern aus.

Während einige noch im Begriff waren aufzubauen, gab es für die internationalen Teams um 18.00 Uhr eine kleine Stärkung in Form von – wie sollte es auch anders sein – Burgern und entsprechenden Beilagen. Darüber hinaus sind wir dann mit den beiden Mietwagen um 19.00 Uhr unweit des Wettkampfplatzes zu Byron Chism, vielen bekannt als Mr. Butt Rub, auf dessen Butt Rub Ranch gefahren. Dort hatte er die internationalen Teams zum Bier und Hole Hog aus dem „Brick Pit“ eingeladen.

Byron – an dieser Stelle einen riesen Dank für die freundlichen Unterstützung – hat uns im Vorfeld der Veranstaltung super geholfen, was die Bestellung unseres Fleisches und sonstiger Lebensmittel angeht.  Wir haben dort einen gemütlichen Abend bei Bier und super leckerem BBQ verbracht, bevor wir dann nach Shelbyville in unser Hotel (Econo Lodge Inn & Suites) gefahren sind.

Der nächste Morgen und Vormittag wurde dann mit Einkaufen, Organisatorischem und der Akkreditierung von Alex und mir verbracht. Die anderen hatte das bereits am Vortag erledigt. Jeder der zum Team gehört hat einen solchen Ausweis und ein Armband bekommen.

Jack Daniels Worldchampionchip

Bei meinem zwischenzeitlichen Rundgang über den Platz habe ich dann Fernsehrstars wie Miron Mixon, Tuffy Stone (hat am Ende das „Jack 2015“ gewonnen) oder DivaQ (alle bekannt aus BBQ Pitmasters), die als Kanadierin direkt gegen über von uns ihre Zelte aufgeschlagen hatte, getroffen. Na klar, musste ich erstmal ein Foto mit ihnen machen, die trifft man ja auch nicht alle Tage und nachher glaubt mir das am Ende keiner… 😉

So gingen die Stunden mit der Vorbereitung dahin, immer und immer wieder  fehlte mal was und wir sind  noch mal in den nächsten Supermarkt gefahren, um es zu besorgen. Wenn man so richtig weit von zu Hause entfernt ist und so gut wie nichts mitnehmen kann für einen Wettkampf, dann steckt der Teufel wie so oft im Detail und es muss viel improvisiert werden. So z.B. auch beim Dessert, welches wir eigentlich nochmals so wie zu Hause präsentieren wollten. Leider haben wir nirgendwo Passionsfrüchte gefunden, so dass wir auch hier stark improvisieren mussten, was sich allerdings auch im Endergebnis niedergeschlagen hat.

Gegen 18.00 am Freitag stand dann die Parade der Teams über die Hauptstraße von Lynchburg an. Eine Tradition von denen uns viel berichtet worden ist und an der man absolut teilnehmen muss, genau wie der anschließende Besuch auf dem „BBQ Hill“, wo die Teams mit Essen und Getränken bei Live Musik, toller Atmosphäre und einem schönen Ausblick über Lynchburg verwöhnt werden. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, so dass wir unsere Vorbereitungen für die bevorstehenden KCBS Kategorien, die am nächsten Tag zu den fast üblichen Zeiten um Mittag herum abgegeben werden mussten, unterbrochen haben. Für 1-2h wollten wir uns dann noch ein wenig von der Stimmung und Atmospähre treiben lassen. Wenn man in Lynchburg Station macht, sollte man wissen, dass es bei Tennessee um ein sogenanntes „dry County“ handelt. Das heißt Alkohol ist in der Öffentlichkeit verboten. Deshalb füllen auch alle ihren „Stoff“ in neutrale Becher um oder stecken ihre Bierdose in eine  Manschette, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt.

Die Parade und die Einladung auf den BBQ Hill war unbeschreiblich.

Pünktlich haben wir uns dann gemeinsam mit den anderen Teams an der Rampe vor dem Ausgang des Platzes getroffen. Bewaffnet mit Fahnen, Schals und andere Dingen sind wir dann mit allen anderen Team unter begleitendem Jubel der Besucher und Anwohner Lynchburgs quer durch die statt gezogen. Es hatte ein wenig etwas von Karnvealzug Atmospähre. Es war toll anzusehen, wie alle Beteiligten dieses Spektakel genossen haben.  Wie gerade schon erwähnt, Tennessee ist ein „dry County“, und das haben wir auch gleich hautnah erfahren dürfen. Einer der Wiesel hatte sich für die Parade eine Dose Bier in einem der besagten „Überzieher“ mitgenommen. Doch noch  nicht ganz auf der Straße kam einer der scheinbar unzähligen Sherrifs, die den Zugang zum Platz strengstens bewachten, auf ihn zu als er die Dose erblickte und schüttete diese kurzer Hand aus! 😀 Verrückt diese Amerikaner, jeder darf 20 Waffen mit sich herumtragen, aber ne Dose Bier ist ein „no go“! 😉

Der kurze Zwischenfall hat aber allenfalls zur Erheiterung aller beigetragen und so ging es dann zu Fuß bis über eine Holzbrücke an den Fuß des BBQ Hills. Die dort befindliche Musikkapelle, die den Fußmarsch musikalisch begleitete, bereitete uns dann eine riesen Überraschung. Dieses sahen unsere Deutsche Fahne, vergewisserten sich kurz, ob wir wirklich aus Deutschland seien und baten uns kurz innezuhalten. Als wir dann stehengeblieben waren, spielten sie uns kurzer Hand die deutsche Nationalhymne, was zugegebenermaßen seine Wirkung nicht verfehlt hat.

Das war einfach eine tolle Geste und die hat sich nachhaltig in unseren Köpfen verankert. Insgesamt muss man sagen, scheinen die Deutschen in den USA ganz gut gelitten zu sein. Wir haben jedenfalls überall wo wir hingekommen sind freundlichen Worte und offene Arme – der ohnehin freundlichen Amerikaner – vorgefunden.

Nach der musikalischen Einlage haben wir dann auf einen Platz im original amerikanischen Schulbus gewartet, der uns  in einer 10 minütigen Fahrt rauf zum BBQ Hill bringen sollte. Bis dahin hatte man noch Ggelegenheit ein paar Andenken zu kaufen.

Auf zum BBQ Hill!

Wie auf dem Foto zu sehen, handelt es sich um einen riesen „Cotton“, wo ein klasse BBQ Buffet und reichlich Getränke zur Livemusik für die Teams geboten wurde. Nach einer knappen Stunde, vollen bäuchen und einigen Fotos auch mit anderen Team, wie Miss Piggy´s und BBQ+  vor einer tollen Kulisse sind wir dann wieder runter gefahren, denn wir waren ja nicht nur zum Feiern dort, sondern wollten auch gutes BBQ abliefern. Insofern ging es dann wieder an die Arbeit, das Fleisch für die bevorstehende Nacht vorzubereiten.

LivingBBQ - IMG_4058

Gentlemen, it´s time for competition!

Nachdem wir dann zu späterer Stunde unsere WSM, die uns freundlicher Weise von Weber Deutschland und USA, vor Ort zur Verfügung gestellt wurden, eingeregelt hatten, wurde das Fleisch aufgelegt. Bis auf Alex, der die Nachtwache übernommen hat, sind die übrigens Teammitglieder dann ins 25 Min. entfernte Hotel gefahren und haben die kurze Nacht begonnen. Weil das frühe Aufstehen, wenn man die Zeitverschiebung von Europa in die USA in den Knochen hat, meist ohnehin kein Problem ist, ist mir das Aufstehen um kurz nach vier auch nicht weiter schwer gefallen. Es musste auch so früh sein, denn wir legen unsere Ribs immer zeitig in der früh auf. Insofern, waren wir dann alle auch kurz nach 05:00 Uhr wieder am Wettkampfplatz in Lynchburg. Alex hatte nachts mal kurz mit etwas Regen zu kämpfen, aber insgesamt lief es bis dato planmäßig.

Zum Glück gab es ein paar eifrige Schüler, die sich ein paar Dollar dazu verdienen wollten, denn die haben uns aus ihrem Bollerwagen mit Kaffee und ein paar Slidern zum Frühstück versorgt.

Jack Daniels Worldchampionchip

Der Tag konnte also beginnen und so ging der Vormittag bis zu den Abgaben dann auch Ruckzuck herum. Wir haben wirklich konzentriert und mit Akribie unser Fleisch bearbeitet und die Boxen gebaut. Bis dato konnten wir mit Fug und Recht behaupten, in diesem Jahr haben wir noch keine besseren Boxen bei einer KCBS Veranstaltung abgeliefert. Es war (Achtung Insider) Outstanding! Nur mit der Chickenbox waren wir nicht so recht zufrieden. Auch die war solide, ok, aber irgendwas gab es, was uns nicht so recht zufrieden gemacht hat. Aber was soll es, ändern kannst du es eh nicht mehr und dann müssen die anderen Boxen, die alle wirklich super waren, die Chicken Box eben rausreißen… 😉

Und das waren sie, unsere Gänge:

Als alle Boxen rauswaren, waren wir erst mal wie gewohnt platt und geschafft. Es ist keine riesen körperliche Anstrengung will man meinen, aber ich kann versprechen, dass dieses konzentrierte arbeiten und den ganzen Tag auf den Beinen einen unendlich schafft und kaputt macht. Das bescheuertste ist, dass man abends dann auch noch hungrig ist, obwohl das Essen den ganze Tag vor der Nase stand.

Eine Siegerehrung die ihresgleichen sucht

Gegen 17:00 Uhr Ortszeit war es dann soweit, die große Award Ceremony stand an. Wir hatten unseren Wettkampfplatz bis dato abgebaut und waren bereit. Noch schnell das weiße Ausgeh- und Siegehrungswieselshirt übergezogen und dann war es soweit. Dort wo vor wenigen Stunden noch die Jury X-Boxen zur Bewertung vor sich hatte, fand jetzt die Siegerehrung statt. Und wer die Amerikaner kennt, der weiß, dass in diesem Land, in dem unendlicher Patriotismus herrscht, insbesondere solche Dinge nicht einfach „abgehalten“ werden. Nein, sie werden zelebriert. Mit großem Tamtam betrat mit halbstündiger Verspätung der Moderator des Abends die Bühne. Ich kannte ihn vorher nicht, aber glaubt mir, der Typ hat mich sofort an Micheal Buffer (der Boxkampfansager) erinnert. In einem mit hunderten von blauleuchtetenden LED bestücktem Sacko hat er diese Siegerehrung an- und moderiert, wie man es halt kennt, bzw. sich vorstellen kann.


Moderator

Auch diese 27. Ausgabe des Jack war am Ende ein Epochales Ereignis, welches nicht nur in mein Geschichtsbuch, sondern auch in das der Menschheit eingegangen sein muss. So zumindest erschien es mir und so wurde es präsentiert! 😉 Aber im Ernst, das waren bis zu diesem Zeitpunkt schon Gänsehautmomente, denn mir spuckte immer wieder durch den Kopf, hey kneif mich mal, wir sind beim „Jack“. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht was das noch kommen würde! Aber der Reihe nach. In den USA passiert natürlich nichts, bevor nicht die Nationalhymne gespielt wird. Natürlich nicht vom Band, sondern Live gesungen. Alle erhebten sich von ihren Stühlen und es wurde mucksmäuschenstill. Die Amerikaner fassten sich stolz mit der rechten Hand an ihr Herz und blickten gebannt nach vorn. Wir standen ganz hinten und ich konnte diesen großartigen und ergreifenden Moment gut beobachten. Fantastisch sage ich euch, dieses Land weiß Dinge zu zelebrieren! Nach dem der lautstarke Beifall abgeklungen war, ging es dann endlich los. Wir hatten neben den BBQ Kategorien die erst zum Schluss bekanntgegeben worden sind, ebenfalls in den Kategorien  Sauce, Cooking from Homeland und Dessert unsere Beiträge abgegeben. Klar möchte man da auch was holen, aber mir persönlich ging es im Wesentlichen ums BBQ, sprich, Chicken, Ribs, Pork und Brisket.

In den vorgenannten Kategorien, haben wir dann nur im Cooking form Homeland einen 8 Platz belegt, womit wir soweit zufrieden waren, mehr aber auch nicht.

Dann kam der große Moment. Nochmal zur Erinnerung, die von uns abgelieferten Boxen waren für uns bis dato, die besten Boxen ever. Optisch der Oberkracher und wir waren mega überzeugt. Damit konnten wie nicht ganz hinten landen, das war unmöglich, so dass die Erwartungshaltung im Hinlick auf die Ergebnisse bei allen leicht nach oben korrigiert wurde. Naja bis auf Chicken, da waren wir quasi ohne Ewartungen! *lach*

Und dann ging es los. Thorsten sagte noch so, hoffentlich schießen wir ein Ergebnis richtig nach vorn. Du kannst hier besser einmal in den Einzelkategorien vorn dabei sein als am Ende ein passables Gesamtergebnis an das sich keine Sau mehr erinnert, zu erzielen. Die Hände wurden schwitziger und das bangen ging los. Wie immer werden die Plätze von 10 rückwärts vorgelesen. Ab Platz 5 wird man auf die Bühne geholt. Dann war es soweit unsere Freunde von Miss Piggy (Scott und Lynn), quasi der FC Bayern des Grillen – die gewinnen auch fast alles – hatten den dritten Platz geholt. Mein erster Gedanke, „unfassbar, selbst hier sind die nicht zu stoppen“, ging einher mit der Freude darüber, dass sie mal wieder zugeschlagen hatten, die beiden sympathischen Engländer.

Nachdem die  beiden ihre „Jack Figur“, eine Schleife und eine Flasche Gentleman Jack bekommen vorn auf der Bühne bekommen hatten kam unsere große Stunde. Der Moderatur sagte sinngemäß, „Platz zwei geht ebenfalls an eine Team aus Europa“ – und wenn du das hörst, wird dir kurzfristig gaaaanz anders, auch wenn das eigentlich nichts aussagt und wir Chicken ja wie mehrfach erwähnt abgeschrieben hatten. Die Hoffnung stirbt halt zuletzt.

2nd Place goes to BBQ – Wtf, sag schon „Wiesel“ bitte, sag es!!!! –  Wiesel!!!! OMG we did it, unfuckingfassbar!!!!!!! Wir haben uns mit großen Augen angesehen mit einem Gesichtsausdruck der deutlich zu erkennen gab, dass sich alle fragten ob wir uns verhört haben. Unglaublich wir lagen uns in den Armen und konnten unser Glück kaum fassen. Mega stolz sind wir durch die Stuhlreihen von hinten nach vorn und wurden von den anderen Teams teilweise abgeklatscht.  Scott und Lynn waren noch auf dem Rückweg von ihrer Ehrung und umarmten und gratulierten uns herzlich. Es war einfach unfassbar. Nur noch mal kurz zur Erinnerung, WIR SIND BEIM JACK!!!! – Wir durften im Mutterland des BBQ, bei einer der renommiertesten BBQ Wettkämpfe aufs Podium. Und das nicht in einer Nebenkategorie sondern bei einer der Hauptkategorien. Als wir dann vorne standen, haben unzählige Leute Fotos gemacht, wir haben ebenfalls unsere Jack, die Schleife und die Flasche Jack bekommen und sind dann später noch raus, um ein offizielles Foto machen zu lassen. Dieser Moment war einfach großartig und lief ein wenig wie in Trance ab.

2015-10-24 23.40.20

Zweifelsohne war das bisher mein bewegendstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Grillerei. Der Rest war jetzt eigentlich völlig egal, gleichwohl waren wir von unseren Boxen ja immer noch ziemlich überzeugt. Leider konnten wir damit aber nicht mehr punkten. Einzig wurden wir nochmal nach vorn gebeten, weil wir mit dem 2. Platz beim Chicken auch noch bestes internationales Team in dieser Kategorie waren, den auf Platz 1 war ein amerikanisches Team. Miss Piggys hat es im Brisket noch auf Platz 5 geschafft und am Ende „nur“ auf einen 30. Platz geschafft.  Genau daran sieht man auf welchem Niveau in Amerika auf Meisterschaften gegrillt wird. Nicht falsch verstehen, 30. Ist eine Topplatzierung, aber für ein Team welches quasi in Europa Dauersieger und vor allem auch nach 2014, in diesem Jahr erneut Gewinner des European Barbecue Challenge Cups ist, ist das sozusagen  nichts… 😉 Aber das war an diesem Abend alles egal, wir haben genau das geschafft, was wir wollten, einen Gang ganz weit nach vorn bringen! Und das ist uns mit dem „Chicken“ Gang auch gelungen. Wir waren am Ende so punktgleich mit dem Erstplatzierten. Und so lautetet der erste Eintrag bei Facebook an diesem Abend auch: „OMG, we nailed the Chicken“, begleitet von unseren Trophäen die wir bekommen haben.

Der Vollständigkeit sei gesagt, dass wir in den restlichen so gut geglaubten Kategorien mehr oder weniger hoffnungslos abgeschnitten haben. Eigentlich so wie alle internationalen Teams, die sich überwiegend auf den hinteren Rängen wieder gefunden haben. Mit Platz 62 von 96 Teams insgesamt, waren wir 6. bestes internationales Team von knapp 30 Teams, die Teilgenommen haben. Das wiederum ist ein Ergebnis, mit dem ich insgesamt doch zurfrieden bin! Damit endete für uns die erste Teilnehme beim Jack Daniel Worldchampionchip Invaitational Barbecue 2015. Es war ein herausragendes Erlebnis, welches nicht zuletzt auch durch den Erfolg gekrönt noch lange in meinem Gedächtnis bleiben wird.  Wir haben den Abend dann noch in unserm Hotel bei dem einen oder anderen Bier und ner Flasche Jack ausklingen lassen, bevor unsere Tour dann weiter ging…. (to be continued)

Hier möchte ich dir noch zeigen, das Tuffy Stone trotz seiner Bekanntheit ein super Typ ist. Im Grunde war allen anwesenden klar, das er mit Cool Smoke Grand Champion wird, nur er selber wollte es noch nicht war haben. Als er dann das lang gezogenen „Coooooooooool Smooooke“ hörte vergrub er sein Gesicht in seinen Händen und verdrückte eine Träne, wie man später noch unschwer erkennen konnte! Ich sags nochmal, ein super Typ ohne Allüren! Ein würdiger Grand Champion! Glückwunsch nochmals an dieser Stelle an Tuffy Stone und Cool Smoke!

An dieser Stelle einen riesen Dank an Thorsten, Olli, Alfons, Alex und Olli, ohne die eine solche Tour wohl nur halb so schön geworden wäre!!! Es war mir eine Ehre! In diesem Sinne: WIESELPOWER!

- Advertisement -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein